Unfassbar viele Menschen benötigen Einrichtungen wie das Mutterhaus in Salzburg, wo zumindest eine Grundversorgung mit Nahrung passiert; aber nicht nur das, auch das Zusammensein tut der geschundenen Seele gut, die Möglichkeit zum Kontakt, zum Gespräch, zum Austauch untereinander. Einfach nur wunderschön, dass es Orte wie diese gibt! Und die unterschiedlichsten Personen treffen hier täglich ein, aus aller Herren Ländern. Es ist mehr als beeindruckend, was die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in ihrem Orden leisten; sie haben hier einen Hort der Menschlichkeit geschaffen, der seinesgleichen vergeblich sucht.
Auffällig ist, immer mehr Englischsprache verkehren in der Verköstigungsstelle, wobei jene Menschen aus den ehemaligen Ostblockstaaten – von der Slowakei über Serbien bis nach Bulgarien – immer noch ganz eindeutig in der Mehrzahl sind. Landsleute, früher mit Abstand die stärkste Gruppe, finden sich heute dagegen schon eher selten ein. Dies ist aber leider kein Indiz dafür, dass es den Menschen in Österreich inzwischen allen gut geht, vielmehr gibt es hierfür andere Gründe; auch das sollte angesprochen werden, vor allem die Rivalität untereinander ist ein Problem.Denn die ist ein ernstes Thema; während es vor 5, 6 Jahren kaum Streitereien gab, finden solche nun wesentlich öfters statt. Aber wie dem auch immer sei, es ist keine Frage, diese Menschen, sie benötigen unsere Hilfe. Und, selbstverständlich, zuallermeist geht es sehr friedlich zu, auch das braucht nicht extra erwähnt zu sein. Inzwischen haben wir zudem natürlich längst echte Freundschaften geschlossen, bringen – so wie an diesem Tag – bei der Abholung der Flohmarkt-Reste Spezialwünsche mit (jetzt einen extra Schlafsack, sowie feste Schuhe in Größe 45); wir gehören irgendwie bereits zur Familie, ja und freuen uns doch ein bisschen, wenn wir von den Jüngeren mitunter als ‚Papa‘ oder ‚Mama‘ betitelt werden 🙂 |