Un-un-unfassbar! Ein anderes Wort fällt uns dazu wirklich nicht mehr ein! RespekTiere hat schon des Öfteren auf diese wirklich jeder Beschreibung spottende ‚Tradition‘ in Niederösterreich aufmerksam gemacht. Jetzt ist der Zeitpunkt aber endgültig erreicht, wo wir das grausame Brauchtum so nicht mehr hinnehmen und ein gesetzliches Verbot einfordern! Die Rede ist von der abgrundtief barbarischen Platzierung eines Schweine- oder Kuhschädels vor dem Haus eines Junggesellen, der seinen 30. bzw. 40. Geburtstag unverheiratet angeht. Seit Gedenken hat sich in der Region besagtes Ritual gehalten, durchgeführt meist von der Landjugend. Da wird doch tatsächlich direkt vor dem Heim des ‚Beschenkten‘ ein Gerüst errichtet, geschmückt mit bunten Luftballons… und, ach wie lustig, als ‚Hauptattraktion‘: ein abgetrennter Rinderkopf! Um Missverständnissen zuvorzukommen, es handelt sich dabei nicht um künstliche Häupter, sondern um jene von kürzlich getöteten Tieren!!! |
Foto: ein Leben in Agonie – und selbst im Tod noch verspottet! Es ist einfach nur zum Schämen… |
Der Anblick erinnert an das finsterste Mittelalter, man fühlt sich zurückversetzt in ein Wikingerdorf, wo Gewalt und Todschlag den Alltag beherrschten. Was für eine Botschaft ist das bitteschön, was wird hier den Kindern vermittelt? Die werden sich eines Tages angeekelt abwenden, und zutiefst schämen für eine derartige Prozedur ihrer Väter und Mütter. Und völlig zurecht! Jedermann/frau muss einen solchen Anblick ertragen, ob man will oder nicht. Das hat nichts mehr mit Überlieferung zu tun, es ist einfach nur abgrundtief hässlich. Ein durch und durch unfassbares ‚Brauchtum‘, welches in einer modernen Gesellschaft – weil höchst lebens- und vor allem tierverachtend – keinen Platz mehr finden dürfte… es fehlen emphatischen PassantInnen einfach nur die Worte. |
Die aktuellen Fälle, zwei an der Zahl, mussten wir heute in der Nähe von St. Pölten bezeugen. Beide im selben Dorf wohlgemerkt, jeweils an der Ein- bzw. Ausfahrt! Erster ist bereits voller Fliegen, es riecht entsetzlich, die Verwesung ist im vollen Gange. Unter dem zweiten Kopf, mittels Schrauben durch die Ohren an eine Tafel befestigt, erkennt man geronnenes Blut, welches in dicken Strömen geflossen ist. Wir wiederholen uns – im 3. Jahrtausend, es ist einfach nur un- un- unfassbar!!! Wie weit haben wir uns als Gesellschaft wirklich vom Barbarentum entfernt, so stellt sich im Angesicht dessen die unvermeidliche Frage. |
RespekTiere erstattete natürlich Anzeige – das Seuchengesetz ist zu bemühen, oder auch eine Sitten– oder Anstandsverletzung… Jedenfalls werden wir alles versuchen, diese Form des menschlichen Wahnsinns ein für alle Mal mit einem gesetzlichen Bann zu belegen! Jetzt!!! |
RespekTiere erstattete natürlich Anzeige – das Seuchengesetz ist zu bemühen, oder auch eine Sitten– oder Anstandsverletzung… Jedenfalls werden wir alles versuchen, diese Form des menschlichen Wahnsinns ein für alle Mal mit einem gesetzlichen Bann zu belegen! Jetzt!!! |
Im Zuge unserer Aktionen in Niederösterreich meldete sich dann auch eine Tierschützerin, welche sich besonders besorgt um eine Schafherde in ihrer Umgebung zeigte. Die Süßen leben in der Nähe von Langenlois in ‚Alleinlage‘. Tatsächlich ist ihr Gehege aber ein wirklich großes, der Platz eigentlich ein wunderschöner; nur, es gibt da einige Punkte, welche die scheinbare Idylle dann doch ziemlich trüben. Das Hauptproblem ist wohl, der eigentliche Tierhalter ist leider verstorben; er dürfte die Schafe als Hobby gehalten haben, aber nun, de Facto vererbt, scheint es, dass sich niemand mehr wirklich um die Tiere kümmern kann/möchte. |
Jedenfalls sind die Gitterzäune in denkbar schlechtem Zustand, an verschiedensten Stellen von den Elementen zerfressen; die große Gefahr besteht, und zwar an buchstäblich allen Ecken und Enden, dass sich Ausbruchswillige darin verheddern; passiert dies, könnten sie womöglich tagelang unentdeckt bleiben – mit wahrscheinlich fatalen Folgen. Außerdem ist die Fütterungsstelle unbefestigt, ebenfalls der Platz wo das Wasser angeboten wird – mittels einer großen Schüssel übrigens, welche dem Vernehmen nach oft leer ist. Bei unserem ‚Besuch‘ gab es zwar Trinkbares, allerdings vermoostes und veralgtes. |
Es gibt am Gelände eine einzige Unterstandsmöglichkeit; die allerdings spottet jeder Beschreibung – zu den Fotos erübrigt sich ohnehin jeder Kommentar. Außerdem bietet der von den Elementen zerschlissene Verschlag bestimmt nicht – so wie gesetzlich gefordert – allen Tieren gemeinsam die Möglichkeit eines Unterschlupfes, wo dann sämtliche Schafe wind- und wettergeschützt gemeinsam ruhen können. Somit sind die Mindestanforderungen für eine Freilandhaltung nicht gegeben. |
Die Tiere selbst befinden sich in einem sehr ungepflegten Zustand. Ihr Fell ist verklebt, hängt teilweise in Strähnen vom Körper. Allerdings, der Ernährungszustand wiederum dürfte ein guter sein. Ein Umstand, der wiederum Anlass zur Hoffnung auf ein Einlenken des Halters gibt! |
Die eigentliche Futterstelle dient anscheinend gleichzeit als Endlager für den Mist, jedenfalls türmen sich dort Berge von ‚Bio-Kompost‘. Warum, das ist die Frage, denn Platz für eine Entsorgung gäbe es ja mehr als genug. Auch das ‚Lager‘ außerhalb der eigentlichen Wiesen und Weiden erweckt einen sehr schlampigen und ungepflegten Eindruck. Fazit: der zuständige Amtstierarzt wird die Situation beurteilen müssen. Schade ist wohl, dass das hier ein kleines Paradies sein könnte, in seinem jetzigen Zustand aber vielmehr einem dramatischen Finale entgegendrängt… |
Bedanken möchten wir uns von ganzem Herzen bei der engagierten Tierschützerin. Wieder einmal zeigt sich, nur wenn Menschen aufmerksam sind und Empathie beweisen, kann in solchen Fällen den Tieren geholfen werden. Anders bleibt das Leid viel zu oft ein unentdecktes. Was wir damit sagen möchten – bitte treten Sie für die Mitgeschöpfe ein, und wenn es einmal aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist direkt zu intervenieren, sagen Sie dem Tierschutz- oder Tierrechtsverein Ihres Vertrauens Bescheid. Gemeinsam sind wir stark und eine unüberhörbare Stimme für die Tiere! |