Kreuzzug für Tierrechte untersagt? Herabwürdigung religiöser Lehren? Ok, wir sind ja nicht beratungsresisdent 🙂 – dann nehmen wir die so wichtige Botschaft bis zum Urteil des Verfassungsgerichtes eben mit einem neuen Ansatz ins Visier! Und der beinhaltet eine wohl eindeutige Aussage: Jesus liebt die Schöpfung des Vaters! Nie und nimmer würde er diesen unseren Umgang mit dem Mitgeschöpf gutheißen!
Würde das dann aber auch heißen VegetarerInnen und VeganerInnen sind die besseren ChristInnen? Leider nicht definitiv, ganz sicher aber wird eine derartige Lebensweise dazu beitragen, dass der oder die SchöpferIn mit größerer Zufriedenheit auf seine Kinder blickt; wenn die dann ihren Ernährungsgewohnheiten auch noch die Liebe zum Menschen, zu allem Leben, hinzufügen und eine solche Einstellung auch noch tagtäglich umsetzen, dann, ja dann wird dieser unser einziger Planet ein unfassbar besserer Ort für alle seine BewohnerInnen sein, egal ob diese nun menschlicher, tierlicher oder pflanzlicher Herkunft sind… 20 AktivistInnen von RespekTiere trafen sich deshalb am heutigen Karfreitag, dem wahrscheinlich heiligsten Tag des Jahres im christlichen Glauben, um die PassantInnen auf jene unabänderbare Verbundenheit allen Lebens hinzuweisen; welcher Ort könnte dafür besser gewählt sein als der altehrwürdige Dom der Salzachmetropole? Ein dornengekrönter Jesus – in der einen Hand ein Kreuz, in der anderen ein Schild mit der Aufschrift ‚Was Du dem geringsten meiner Brüder getan, das hast Du mir getan‘ – die blutbefleckte Schöpfung vor sich, dahinter ein Metzger in Henkersmaske, den blutige Kopf des ‚Lamm Gottes‘ vor sich baumelnd, und der sensenbewehrte Gevatter Tod selbst zogen alsbald alle Blicke auf sich; vor den ProtagonistInnen erstreckte sich ein Meer von Transparenten, in dicken Lettern schrien den Massen Botschaften wie ‚Wir kreuzigen Jesus und seine Lehren jeden Tag – in unseren Schlachthöfen‘ oder aber auch ‚Auch religiöses Schächten ist Tierquälerei‘ entgegen. ‚So lange es Schlachthäuser gibt wird es auch Schlachtfelder geben‘ konnte da ebenfalls gelesen werden; und über all dem prangte der Satz: ‚Ich sterbe jeden Tag für Deine Essgewohnheiten – denk daran, gerade zu den Festtagen!‘. Ein Herz gebildet aus dutzenden Kerzen verbreitete zudem eine dem Anlass entsprechende feierliche Stimmung. Sehr schnell sollte die Kundgebung trotz der unabsprechbaren Konkurrenz so vieler Denkmäler und wunderschöner Impressionen der Mozartstadt zu einem der an diesem Tage wohl meistfotografierten Hotspots Salzburgs werden. ‚Blutige Ostern? Sie können es verhindern – werden Sie VegetarierIn – Jetzt!‘ konnte auf einem weiteren Schild gelesen werden; vielleicht, ja vielleicht wird der Eindruck des Protestes ja dazu beitragen, dass irgend jemand aus der Menge sich diese Worte verinnerlicht und dem so lebensverändernden Ansinnen nachkommt – sollte das dann auch nur eine einzige Person sein, haben wir in jenen Momenten schon mehr erreicht als wir erhofften… Wunderschöne Feiertage Ihnen allen! Manches Mal können kleine Dinge so viel Wunderbares in uns wachrufen – so wie dieses Herz, welches ein Passant als Zustimmung für den Protest mit seiner Wasserflasche auf den grauen Beton zauberte – und welches diesen – zumindest für einige Augenblicke – in allen Farben die es gibt erstrahlen ließ…
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