Gerade jetzt an den Feiertagen, zu Allerheiligen und zu Allerseelen, gedenkt man vermehrt jener, welche vor uns gegangen sind. Fast schon traditionell führt RespekTiere aus dieem Grunde eine Mahnwache vor einem Ort durch, der geeigneter hierfür wohl nicht sein könnte – dem Schlachthof Bergheim, seines Zeichens größter Rinderschlachthof Österreichs; ein Ort, wo rund 75 000 (!!!) der so wunderbaren Tiere jedes Jahr hingerichtet werden; sagte ich hingerichtet? Wie aber sonst sollte man es nennen, wenn völlig Unschuldige, Wehrlose, Hilflose, gegen den eigenen Willen mit Gewalt in einem fürchterlichen Blutbad zum/r SchöpferIn zurückgesendet werden? Warum? Weil wir, überlegene Rasse, gierig nach derem Fleisch, nach ihrer Milch und ihrer Haut, diesen Vorgang als ’normal‘ erachten, um unsere niedersten ‚Bedürfnisse‘ zu befriedigen… Wie in jedem Jahr möchten wir Ihnen auch heuer unseren immergültigen Allerseelen-Text nahelegen. Wir bitten Sie vom ganzen Herzen über die folgenden Worte nachzudenken!
Die Finsternis der Nacht hat den Tag längst besiegt. Mit ihr ist die Kälte zurück gekommen, nichts ist mehr übrig geblieben von der Sanftheit des späten Herbstnachmittags wo wärmende Sonnenstrahlen für kurze Augenblicke leise Hoffnung versprachen; die Sonne schläft längst und hat zu dieser Jahreszeit nicht mehr die Kraft ihre Wärme in Stein, Beton und Asphalt für die Nacht zu speichern. Sanfte Nebelschleier bedecken die Landschaft, schwermütig, so als ob sie die hässlichen Wunden in ihr vor den Augen gütiger BetrachterInnen verstecken wollten. Und wahrlich, Wunden sind es, die ‚Mensch‘ hier aufgerissen hat, Karzinome, direkt am Nerv des Lebens. Es ist ein Ungeheuer aus Stahl und Beton, ein Ort, der im Laufe so vieler Jahre so viel Schreckliches in sich gespeichert hat, dass selbst die Luft rings herum anders erscheint als anderswo, ja sogar anders schmeckt – tatsächlich, jeder Atemzug scheint in der Lunge zu brennen, schmerzlich, reißt Erinnerungen auf, ungeborene Gedanken; das hier ist ein Ort des Todes, und selbst die Menschen die hier arbeiten, bilden da keine Ausnahme; längst sind sie innerlich gestorben, haben kapituliert gegen die bleierne Schwere einer alles verzehrenden Energie, ständig wachsend, addierend, genährt von den Körpern und Geistern abertausender Unschuldiger, deren Blut die Erde unter ihnen längst in ein Meer des seelenlosen Irrsinns verwandelt hat. Wie könnte der menschliche Geist mit dieser Zusammensetzung zurecht kommen? Es ist im unmöglich, und sobald er in deren Bann gezogen wird, erstickt der Keim der Humanität, chancenlos, bis zur Potenz überfordert mit der Schwere dessen, was die Augen bezeugen müssen.. Heute, nach dem Tag der Heiligen, am Tag der Seelen, fragen wir uns: warum – so ein Schöpfer existiert – warum lässt Gott das zu? Dann wurde es ruhig, kehrte Harmonie ein! Gott blickte zufrieden zur Seite, müde und glücklich; er betrachtete die ungeheure Vielfältigkeit und murmelte: ‚So soll es sein!‘. Doch gerade als er sich zurück lehnen wollte, den Lohn der Arbeit genießend, da erspähte er ein Häufchen Elend, zusammen gekauert, plötzlich angsterfüllt und alleine. Gott sah nun wie nackt es tatsächlich war, kein wunderschönes Federkleid erhalten hatte, keinen wärmenden Pelz, keine Schuppen, mit welchen sich das Wasser zerteilen ließ; dieses Wesen hatte keine Zähne, um fleischliche Nahrung zu reißen, kein Verdauungssystem, welches Aas und toter Materie verarbeiten konnte, er hatte zu langsame Beine, um mit den Tieren des Waldes und des Feldes und der Steppe mitzuhalten; es hatte keine Klauen, um nach Nahrung graben, Nüsse zerbrechen zu können – dieses Wesen war ganz offensichtlich der einzige Punkt seiner/ihrer Schöpfung, welcher nicht vollendet war, beim Verteilen all der wunderbaren Eigenschaften und ‚Ausstattungen‘ zu kurz gekommen sein musste; und Gott hatte Mitleid… fast schon übermannt von unendlicher Müdigkeit, am Ende seiner Kräfte nach all den Anstrengungen, dachte er sich für ‚Mensch‘, dieses offensichtlich zu kurz gekommen Wesen in seinem göttlichen Plan, etwas ganz besonderes aus, denn er/sie hatte Mitleid mit ihm; dass er so nackt und hässlich gelassen, fast auf ihn vergessen hätte; doch nun war nichts mehr da zu geben, all die göttliche Kreativität schien ausgeschöpft; alles war verteilt und so musste jegliche Vergabe an ‚Mensch‘ eine bloße Kopie dessen sein, was schon geschaffen worden war. Gott dachte kurz nach und mit mildem Lächeln – er/sie wäre nicht Gott, wenn ihm/ihr nun tatsächlich nichts mehr eingefallen wäre – griff er /sie noch ein letztes Mal in den Zauberkasten der Evolution. Gott dachte, wenn ‚Mensch‘ schon sonst nichts hat, dann, statte ich ihn mit Kreativität und Schaffenskraft aus, mit 2 Händen, die greifen und festhalten, gestalten, formen – und, darauf vergaß Gott in diesem Augenblick, die töten – können! Und Gott schläft immer noch; er wird von Tag zu Tag müder und immer weniger spüren wir seinen Atem, seine Liebe und seine Zuneigung. Gott liegt im Sterben, ganz gewiss. Und je weniger wir an ihn glauben, desto schwächer wird sein Herzschlag; desto mehr wir ihn aus unserer Erinnerung vertreiben, desto massiver erblasst sein Wirken, desto schneller stirbt sein Werk. Gott hat in vielen Herzen bereits aufgehört zu existieren, und in noch mehreren ist er bloß noch als ein Hauch von angestaubter Sentimentalität zurück geblieben, ein Relikt aus uralten Zeiten; ein verklärtes Symbol, in einer Epoche, wo Symbole längst ihren Status als Leuchttürme und Wegweiser verloren haben. Dies ist eine Anklage an die heilige katholische Kirche, deren Oberketzer – und nicht anders sind jene zu bezeichnen, die sich von der Lehrer ihres eigenen Lehrmeisters abgewendet und Eigeninterpredationen zugewandt haben – das Schicksal der Tiere hinnehmen, es sie niemals berührte; mehr noch, sie haben Verrat betrieben, seit Jahrhunderten, Verrat am Leben selbst! Sie haben die Tiere ausgeschlossen aus einer von Gott gewollten Gemeinschaft, in welcher nur die Menschheit selbst ‚gemein‘ ist; sie haben uns mit ihren hässlichen Worten entzweit von der Schöpfung, haben ihren eigen Gott verraten, vollgeföllt an den Wunden der Genesis. Gieren nach dem Fleisch der Wehrlosen, denen sie jegliche Rechte in gar dümmlichen Worthülsen aberkennen. Die heilige katholische Kirche hat sich mit unauslöschlicher Schande bedeckt, seit jenem Tag, wo sie ihre eigenen Mitglieder als gottgleich dargestellt und alle andere Schöpfungen aus dem Kreis des Lebens ausgeschlossen hat, ihre Führer als Vertreter Gottes auf Erden erkoren hat, an der Not der Welt Geld gescheffelt, Krieg und Leid und Elend kampflos akzeptiert hat; die Vertreter Gottes sind schweigsam dieser Tage, sie stellen sich nicht erdlichen Problem; sie verdammen das Kondom, sprechen dem Mitgeschöpf, welches ihre Teller ‚ziert‘ und ihre Mägen füllt, die Seele ab – dabei fehlt es ihnen selbst daran, die ihren sind von Heuchelei und Raffgier endgültig besiegt.. ‚Es herrscht weitgehend Konsens darüber, dass der Mensch auf dieser Welt das einzige vernunftbegabte Wesen ist. Einzig der Mensch, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes, besitzt hinsichtlich seines Handelns die Möglichkeit einer freien Entscheidung. Nur er kann eine bewusste Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten treffen, kann sich so oder so entscheiden. Er allein ist fähig seinem Handeln eine Zukunftsperspektive zu geben. Er allein ist in der Lage die Folgen seines Handelns abzuschätzen um voraussehbare negative Folgen zu vermeiden.‘ Triefen diese Zeilen nicht gerade zu von Überheblichkeit, eine Überheblichkeit selbst Gott gegenüber? Wie kann der Schreiber dieser Worte einen derart vernichtenden Eindruck als allgemein gültige These wiedergeben, ohne dabei nicht in Schamesröte zu verfallen? Was nimmt ‚Mensch‘ sich heraus, sich als ‚Gottes Ebenbild‘ zu betrachten? Wir, die alleinigen Träger der Vernunft? Gerade wir, die wir unsere eigene Lebensader zerstören, unentwegt in den Eingeweiden unserer Mutter Erde wühlen, selbst Individuen der eigenen Gattung mit Hass und Ausgrenzung strafen, die dem imaginären Symbol ‚Dollar‘ hoffnungslos unterlegen, ausgeliefert sind? Die wir uns selbst in Kriegen vernichten, mit Waffen, welche unseren gesamten Planeten in Sekundenbruchteilen zu Sternenstaub verwandeln könnten? Doch die Kirche geht sogar noch einen Schritt weiter – in einer totalen Um-Interpretation der ‚Hubertus-Geschichte‘, wo Jesus einem Jäger dessen Tun vor Augen führte und ihn von der Heiligkeit alles Lebens lehrte, gibt sie heute den Waidmännern ein zu Hause, ein Dach über den Kopf, und sanktioniert deren Tun auf gar heidnische Art und Weise, feiert tatsächlich als Innbegriff des Götzendiensts mit diesen regelrechte ‚Opferfeste‘; bei einer solchen ‚Jäger-Messe‘ im Wiener Stephansdom, an einem der heiligsten Orte der österreichischen Christenwelt abgehalten, sprach Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, 2010 folgende eindrucksvollen Worte: ‚Herr, Du hast uns zu Jägern und Hegern berufen. Gib, dass wir Dich in jeder Pflanze und in jedem Tier als Schöpfer erkennen und Dir für den uns anvertrauten Reichtum der Natur danken.‘ ‚Wie bitten Dich erhöre uns‘, ist die Antwort des Kirchenvolkes. Fürbitten, nennt man es, eine achtlose Aneinanderreihung von sinnentleerten Wortfragmente, nicht mit der Sprache des Herzens gesprochen, nur ein Wiederkäuen der Stimmbänder; tausende Male wiederholt ohne den Verstand zu bemühen, eine Bankrott-Erklärung des Geistes. Ist das die Möglichkeit? Dr. Vocke, der in Deutschland übrigens beleidigt einen Prozess gegen das ‚Universelle Leben‘ führte, weil dieses ihn mit ‚Lustmörder‘ tituliert hatte, möchte also Gott in jedem Tier erkennen – richtet er dann nicht seine Waffe gegen seinen Gott selbst, in der Absicht zu töten? Wir erachten Dr. Vocke als bestimmt sehr intelligenten Mann, aber gerade darum bietet seine Aussage nur einen zulässigen Schluss: entweder er belügt sich hier selbst oder aber er belügt uns, verkauft uns für dumm – und stellt sich dabei auch noch unter den Scheffel einer präpotenten Scheinheiligkeit… Dr. Peter Lebersorger, der Generalsekretär der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände, war der nächste Fürbittensprecher: Alle: ‚Wir bitten Dich erhöre uns.‘ Entspannung nennt er es, wenn die Waidmänner das blutige Handwerk des täglichen Massakers in unseren Schlachthöfen auch auf den Wald ausdehnen? ‚Lass die Besucher sich wie Gäste benehmen…‘, wie gerne haben wir Besuch mit der Waffe in der Hand, …‚damit wir die Vielfalt der Schöpfung an unsere Nachkommen weitergeben können‘. Wie wohl? Als Rehrücken, gemordetes Leben, zerstückelt und zerteil, auf einem Teller serviert? Dass die Kirche nichts dazu gelernt hat, beweißt folgende Begebenheit: 2014 flüsterte der die Messe im Zuge des ‚Erntedankfestes’ der Salzburger Jägerschaft leitende Geistliche – im Angesicht eines für diesen Zwecke ermordet aufgebahrten Hirsches – der versammelten Masse unfassbare Worte zu, wo er die JägerInnen mit dem Verweis segnete, sie würden doch ‚das ganze Jahr hindurch so viel Gutes tun‘! Selbiger Diener Gottes, so dem Vernehmen, soll übrigens erst wenige Wochen zuvor den Jagdschein, die Linzenz zum Töten, erworben haben… Wir werden erst Frieden mit der Schöpfung, und damit mit uns selbst, finden, wenn wir neue Wege beschreiten; wir laden die Kirche auf diesen Weg, laden sie ein zur Diskussion, zum Austausch. Es liegt an ihr, sich endlich abzuwenden von Selbstzerfressenheit und wieder dorthin zurück zu kehren, wo ‚Mensch‘ sie gerade in diesen Tagen am meisten braucht und was letztendlich ihre Bestimmung, ihr gottgegebener Auftrag ist – als leuchtendes Vorbild der Lehren Christi zu wirken, ein Beispiel zu geben wie es sein könnte, wenn wir alle wieder zurück kehren zum Ratsfeuer des Lebens und dort den uns gebührenden Platz einnehmen, gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern; die Augen beschämt zu Boden gerichtet um Verzeihung bittend, die Bestie in uns endlich zum Erliegen gebracht; und dieses Mal werden wir nicht als Zerstörer sondern als Bewahrer, als schützende Hand, erscheinen… Wenn sich die Kirche aber anders entscheidet, uns ihre Stimme versagt, dann gehen wir diesen Weg alleine; und die ‚Heilige katholische Kirche’ wird endgültig und ohne Wiederkehr abrutschen in die Bedeutungslosigkeit. Ihre Führer werden sich einst ihrem Schöpfer stellen, erneut nackt und elend, und sich zu verantworten haben, sie, seine Stellvertreter, im Angesicht abermilliarden von tierlichen Seelen, welche sie in dem Wahnsinn, dem allergrößten Verbrechen in einem an Schandtaten überreichen Erbe der Menschheit, als Schutzbefohlene so ganz allein gelassen hatten… Wieder haben sich gut ein Dutzend RespekTiere-Tierrechts-AktivistInnen eingefunden, um vor den Toren des größten Rinderschlachthofes Österreichs in Bergheim bei Salzburg der Getöteten zu gedenken. Sie sind schwarz gekleidet -Totenkopfmasken tauchen die Szenerie in eine dem Anlass entsprechende Atmosphäre – oder (kunst-)blutübergossen, im triefenden Gewand der Schlächter. Mit leuchtenden Fackeln erweisen sie den Seelen der Tiere ihre Ehre. Am Zugang zur Tötungsanstalt erleuchtet ein großes Herz gebildet aus Kerzen die Finsternis der Nacht. Heute ist der Tag der Seelen; und Seelen besitzen wir alle, jegliches Leben, ob tierlich, pflanzlich oder menschlich. Versagt die Kirche den Tieren, den Geknechteten, Gefolterten, Ausgebeuteten, Gemordeten, die Unterstützung, versagt sie in sich selbst; so weit so gut… Achtung, Achtung – jetzt schon unfassbar viele wichtige Termine für die letzten Wochen des Jahres!!!! Am kommenden Montag, 3. November, geht das RespekTiere-Radio wieder on-line, pünktlich um 18 Uhr, wie immer auf der Welle der Radiofabrik! Thema der Sendung ist dabei die Fiakerproblematik, wir haben die Autorin und Pferdehalterin Daniela Friedl zu uns ins Studio geladen! Unbedingt reinhören!!! Schon Anfang November werden wir in Hamburg sein, wo wir ein ganz wichtiges Meeting über die Zukunft des Bulgarien-Projektes abhalten werden! Gleich darauf, am Tag nach der Rückkehr, geht es dann nach Mauretanien, wohin uns wieder Dr. Facharani begleiten wird! Am 29. November findet in der Salzburger Rosa-Hoffmanns-Str. der RespekTiere-Adventmarkt statt – wer helfen möchte, bitte gebt unter info@respektiere.at Bescheid! Wir würden uns hierfür auch sehr über weihnachtliche Sachspendengüter freuen! Vom 1. Dezember bis zum 13. Dezember gibt es wieder unsere große respekTIERE IN NOT- und Esel-in-Mauretanien-Ausstellung im Foyer des Einkaufscenters ‚Globus (www.globus.de) in Freilassing! Täglich von 7.30 Uhr bis 20 Uhr, außer Sonntag, sind die Bilder frei zugänglich – Globus hat übrigens sein Angebot an veganen Lebensmittel enorm erweitert, Sie werden stauen! Verbinden Sie Ihren Einkauf mit dem Besuch der wunderschönen Ausstellung! Vom 17. bis zum 23. Dezember sind wir wieder am legendären Tollwood-Festival (www.tollwood.de) mit einer Ausstellung zum Thema lebe!wesen vertreten! Unser Stand wird unübersehbar gleich am Eingang zum Festival zu finden sein, wir freuen uns vom Herzen auf Ihren Besuch!!!!
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