Es gibt ganz fantastische Neuigkeiten aus dem Kosovo! Wir möchten nun nicht zu euphorisch klingen, aber die Entwicklung der letzten Wochen deutet doch sehr auf eine großartige Lösung hin, eine Lösung, welche all die verschiedenen Bedürfnisse, in erster Linie natürlich die der Bären, aber dann auch die des jungen Staates Kosovo und somit die der patriotischen Gefühle der Menschen vor Ort, vielleicht erfüllen wird können! Gerade als wir einen Reisetermin mitsamt eines Treffen mit der relevanten Behörde – man wollte uns die Standorte aller Bären in solch schrecklicher Lage vor Ort zeigen – festgesetzt hatten, erhielten wir ein Schreiben direkt von der Umweltbehörde in Pristina. Darin wurde gesagt man freue sich sehr auf das Projekt, weiters hätte eine große Organisation nun heftiges Interesse bekundet endgültig korrekte Verhältnisse für die rund 10 in Käfigen gehaltenen Bären im Kosovo zu schaffen! Wer aber hat die Erfahung und dazu auch die Möglichkeiten eine solche große Aufgabe erfogreich zu bewältigen? Gute Nachricht – einfach weil es sich bei besagten TierschützerInnen um die Bären-SpezialistInnen schlechthin handelt: die 4 Pfoten (www.vier-pfoten.org)! Inzwischen, unbeeindruckt vom Geschehen ‚außerhalb‘, hatte ‚unser‘ Soldat, Oberstleutnant Franke, ein Treffen mit dem Umweltministerium anberaumt; dabei wurde ihm gesagt, die Regierung hätte bereits einen Übergangs-Bärenkäfig am Rande des eben eingerichteten Nationalparks gebaut. Allerdings sollte dieser nur äußerst bescheidene 10 mal 10 Meter groß sein, aber immerhin – so dachten wir – doch weit mehr als die doppelte Fläche des bisherigen! Die Überlegung war nun, KFOR, rühmlicher Weise seit dem ersten Tage der Entdeckung der Bärin Joana höchst motiviert zu helfen, solle das arme Tier zunächst betäuben und dann zu dem neu gebauten Bärenkäfig transportieren. Nach einiger Zeit und entsprechender Zuwendung am neuen Standort würde man eine Aussiedlung in den Park selbst erhoffen, meinte die Behörde.
Natürlich, wie uns auch 4Pfoten-Gründer Helmut Dungler erklärte, ist in so einem Falle die Erfahrung von vielen Jahren ‚Bärenarbeit‘ unumgänglich – wir wären wahrscheinlich in die Falle getappt, hätten zum sofortigen Umzug ohne rechtes Zögern zugesagt; wäre der Transport aber erst einmal geschehen, dann hätte sich vielleicht, nun nicht mehr so dramtisch, jahrelang nichts Entscheidendes mehr an der Situation geändert. Nicht so durch die Intervention der Pfoten: das Projekt wird neu überarbeitet, und ein großer Bärenpark ist in Erwägung gezogen, harrt der Verwirklichung! Alle ziehen an einem Strang, die Tierschutzvereine, die Behörden, KFOR und die Bundeswehr als wichtiger Bestandteil – so schön! Mitte Juli wird es ganz wichtige Gespräche in Pristina geben, bis dahin müssen wir uns aber leider noch gedulden. In der Zwischenzeit sieht Oberstleutnant Franke regelmäßig nach der Bärin und füttert sie, sodaß wir uns wenistens um ihren Ernährungszustand im Moment nicht allzu viele Sorgen machen müssen – es heißt noch ein bisschen warten, dann könnte (und wird!) ein Traum wahr werden!
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