Wie entsetzlich – trotz aller Verbote erneut ein Schweinekopf als „Tradition“!

Es ist wieder passiert – trotz aller Verbote und strengen Strafandrohungen! Eine „Tradition“, die nie eine Tradition gewesen ist, so unvorstellbar, dass die Worte fehlen! Jetzt ist wohl der Gesetzgeber gefragt, endlich eisern durchzugreifen – auch für die betroffenen Regionen selbst, denn nur ein kleinster Bruchteil dort befürwortet solches Barbarentum! Der große Rest – und wahrscheinlich wohl jedermensch außerhalb – zeigt sich nur angeekelt; noch dazu, wenn es sich wie im Kamptal um Fremdenverkehrsorte handelt, hinterlässt der Anblick einen garantiert nicht werbewirksamen Eindruck.

"Tradition" - Schweinekopf an tor genagelt

Die Rede ist vom furchtbaren Ritus, unverheiratet gebliebenen Männern zu deren 30. Geburtstag einen Schweinekopf und dann zum 40. einen Stierkopf an den Hauseingang zu nageln. Garniert mit mehr oder weniger lustigen Reimen, Luftballons und Jugendsündenfotos. Der Kopf des Tieres ist dabei ein echter, oft noch blutig, direkt aus dem Schlachthaus und immer von Fliegen übersät. Entsetzlich anzuschauen. Was im Wahnsinn kaum bedacht wird: Nicht nur im Prinzip sondern ganz offiziell und ganz und gar (alleine schon aus Seuchenschutzgründen, aber selbstredend auch aus der ethischen Anschauung heraus) geradewegs verboten. Und mit Strafen bis zu 15 000 Euro belastet (nicht nur für die „Aussteller“, sondern auch für den Herausgeber der Tierköpfe). Das vergessen Viele aus dem Feiervolk. Bis die Polizei vor der Türe steht…

"Tradition" - Schweinekopf an tor genagelt

Tatsächlich ist es nämlich eine Herabwürdigung des Mitgeschöpfes selbst noch im Tod. Wenn dann auch noch, wie im aktuellen Falle, Bierflaschen in den Mund der Tierköpfe gesteckt, oder Sonnenbrillen aufgesetzt, die Lippen mit Lippenstift bestrichen (all das ist schon passiert) werden, spätestens dann ist jede Grenze überschritten. Nach vielen Jahren und ewigen Anzeigen ist es uns schließlich 2021 gelungen, dem Ganzen einen gesetzlichen Schranken vorzuschieben. Seither sind die Fälle weniger geworden, aber, wie aktuell, verpönt und ausgesetzt sind sie noch immer nicht.

RespekTiere hat natürlich einmal mehr umgehend Anzeige erstattet und wir berichten in Kürze über die Folgen des Unausprechlichen. Jetzt allerdings schnappen wir erst einmal wieder mal zutiefst angeekelt und angewidert nach Luft!

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