An allen Fronten – Taubenrettung in Salzburg-Stadt!

Endlich wieder einmal ein durchwegs positives Ereignis einer Tierrettung – worüber wir mit großer Freude berichten! Was war also passiert? Gestern hatte uns eine aufgeregte Anruferin erreicht – in der Stadt Salzburg wären zwei Tauben auf einem Balkon gefangen. Die ehemalige Wohnungsbesitzerin wäre weggezogen, die Wohnung verwaist. Irgendjemand, vielleicht die Erben, hatten daraufhin den Balkon mit einem Netz „dicht gemacht“. Wer jene Personen sind, konnten wir nicht aussfindig machen. Ein Lokalaugenschein verriet schnell: Hier war Feuer am Dach, denn die armen Vögel waren dann schon den sechsten Tag (!!!) in dieser Falle; das Problem mit Tauben: Rein in solche Situationen finden sie meist recht gut, raus jedoch kaum mehr…

Tauben gefangen auf einem Balkon hinter einem Netz

Wie sie überhaupt noch am Leben sein konnten, ist ein kleines Rätsel. Sechs Tage ohne Wasser und Nahrung. Zum Glück jedoch ist der Balkon stets im Schatten, Sonne kommt dort nicht hin. Und das dürfte es sein, was den armen Vögeln letztendlich das Leben gerettet hat!

Taubeneinsatz in SBG Stadt 1
Tom vor dem Taubenbalkon

Jedenfalls, was sich im ersten Moment so einfach anhört, ist es dann nicht. Denn die Anruferin meinte, sie hätte bereits die Feuerwehr gerufen, doch die gab zur Auskunft, sie könnte bei Privathaushalten nicht eingreifen, benötigt heirfür die Erlaubnis des Wohnungsbesitzers oder der -besitzerin. Also suchten wir erst einmal den Hausmeister. Der, ein sehr netter junger Mann, wusste von der Geschichte bereits. Lösung schwierig, denn niemand in den Nachbarwohnungen war erreichbar gewesen und einen Zentralschlüssel gibt es nicht. Eine Leiter war der nächste Gedanke, um die Sache schnell und unbörokratsich zu lösen. Doch jene einzig Habhafte stellte sich schnell als viel zu kurz heraus um Entschiedendes damit bewirken zu können. Inzwischen hatten sich mehrere Leute versammelt; besonders Nachbarn aus dem gegenüberliegende Haus litten stark unter den Gegebenheiten. Sie konnten nachvollziehbar vor allem nicht verstehen, warum die Behörden hier nicht eingreifen wollten oder konnten; Tiere leiden, da muss man was tun, so der allgemeine Tenor.

Taubeneinsatz in SBG Stadt 5

Foto: Die Polizei war schnell vor Ort, konnte aber leider auch nichts ausrichten.

Wir riefen nun die Polizei; es stellte sich aber tatsächlich bald heraus, dass der Exekutive in derartigen Situationen die Hände gebunden sind. Auch die beiden – sehr freundlichen -BeamtInnen versuchten nun Nachbarn ausfindig zu machen. Erfolglos. Für weitere Schritte müsste erst die Erlaubnis der Dienststelle beantragt werden, was dauern könnte.

Ihr seht, so einfach ist die Prozedur nicht. Eigentumsverhältnisse, selbst wenn es sich dabei um ein bloßes Netz handelt, stehen über der so berechtigten Sorge um die Mitgeschöpfe. Traurig, aber wahr. Das ist die Ist-Lage in einem Land, wo der Tierschutz in der Verfassung niedergeschrieben ist. Nicht der Schutz eines Plastiknetztes, doch wenn es darauf ankommt, zählt jener offensichtlich dennoch mehr…

Ein Helfer versucht das Netz für die Tauben zu öffnen
Zusammen mit der Feuerwehr begutachten wir die Lage

Fotos: Zusammen versuchen wir das Netz zu öffnen – erfolglos. Die Hausmeisterleiter ist einfach zu kurz. Noch müssen die beiden gefangenen Tauben weiter ausharren. Seit fast 6 Tagen nun schon befinden sie sich in der bedrohlichen Lage. Schließlich kommt die Feuerwehr; zwei besonders nette Einsatzkräfte begutachten die Lage und schreiten ein!

Inzwischen war auch ein junger Mann zu uns gestoßen. Die Überlegugn sollte sein, das Netz dennoch „aufzumachen“. Wir versuchten es mit den gegebenen Möglichkeiten. Ohne Erfolg. Zweifellos benötigte es eine hohe Leiter. so die Einsicht. Woher aber nehmen?

Schließlich, es  waren inzwischen schon zwei und mehr Stunden vergangen, riefen wir doch nochmals bei der Feuerwehr an. Ein sehr netter Mann pickte den Hörer ab, und siehe da – er sagte sofort Hilfe zu! „Bleiben Sie vor Ort, wir sind in 10 Minuten da“. Schönere Worte hatten wir selten gehört.

Nach 20 Minuten traf der Einsatzwagen ein; zwei Florianijünger erkundeten die Sachlage und erklommen letztendlich die mitgebrachte Leiter. Öffneten das Netz und alsbald flogen die beiden Tauben in die Freiheit! Wunderschön. Tränen in den Augen bei den älteren Nachbarn. „Danke, Ihr hab unseren Tag gerettet!“

Taubeneinsatz in SBG Stadt 8

Wie gut dass es die Berufsfeuerwehr gibt! Dutzende Einsätze pro Woche für die Tiere bezeugen neben all den „menschlichen Aspekten“ die absolute Notwendigkeit einer solchen Einsatztruppe auch für das Mitgeschöpf. Und wenn dann auch noch derart nette Menschen am Telefon und vor Ort im Einsatz sind, kann man wirklich nur sagen: „Herzlichsten Dank, Ihr seid die Helden des Alltags!“ Wir freuen usn jedenfalls riesig für die beiden Tauben. Endlich wieder einmal ein Erlebnis mit so so positivem Ausgang. Tut gut in Zeiten wie diesen, ehrlich wahr!

Feuerwehrleute im Einsatz
Die Tauben sind endlich frei!

Fotos: Die beherzten Feuerwehrleute retten den Tag! Die Nachbarn haben Tränen in den Augen, als die beiden Tauben endlich in die Freiheit entfliehen können – was für ein schöner Augenblick!

Taubeneinsatz in SBG Stadt 13

Das Beispiel zeigt aber einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir alle zusammenhalten. Von der Anruferin hin zum Hausmeister, vom RespekTiere-Einsatz (fünf Tage lang war zuvor nichts geschehen…) bis zum jungen Mann, der sofort seine Hilfe und seine Zeit anbot, von den PolizeibeamtInnen bis zu den großartigen Feuerwehrleuten. Sie alle waren Bausteine für die Rettung von zwei Leben an jenem letztendlich nicht nur wegen des Wetters wunderschönen Vormittag. Lasst es uns immer so handhaben, denn nur ZUSAMMEN machen wir zu guter Letzt den Unterschied – und das ist gut so!

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