Betteln mit Hunden – die Situation wird immer dramatischer!

Bitte unterschreiben auch Sie die Petition "Bettelverbot mit Tieren"

Nein, wegsehen geht hier nicht mehr. Dazu ist die Entwicklung zu dynamisch, gibt es bereits viel zu viele Anhaltspunkte, welche ein striktes Vorgehen im Sinne des Tierschutzes unbedingt einfordern. Falsche Rücksichtsnahme würde bloß Verrat an den Hunden bedeuten, die sonst keine Stimme als die der Tierschützenden haben; denn dass massivste Tierquälerei in jenem Bereich an der Tagesordnung steht, daran gibt es längst nicht mehr auch nur den Funken eines Zweifels!

Bettler mit Hund in Wien

Foto: Jenem Man wird vorgeworfen, seinen Hund auf der Straße schwer misshandelt zu haben – seither ist Golden Retriever „Sammy“ verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.

Der totale Hotspot der Problematik tut sich zur Zeit in Wien auf. Dort, vor allem in Simmering, Landstraße Wien Mitte und in der Mariahilferstraße plus deren Seitenwegen findet sich an manchen Tagen an jedem Eck ein „Bettlerhund“. Und letzte Woche kam es erneut zu einem dramatischen Ziwschenfall; ein junger Mischlingshund lag stundenlang wie bewusstlos auf der Straße, in der gnadenlosen Hitze. PassantInnen erstatteten Anzeige wegen des Verdachts des Medikamentenmissbrauchs am Mitgeschöpf. An anderer Stelle schlug ein Mann den mitgebrachten  „Golden Retriever“ mit voller Wucht auf den Kopf. Mehrmals, so AugenzeugInnen, wäre dies schon beobachtet worden. Nun aber schritt die Polizei ein. Und nahm den Bettler schließlich mit. Dass in Folge der Hund beschlagnahmt worden sei, hatten wir zumindest schwer gehofft. Dürfte jedoch nicht passiert sein. Dem Vernehmen nach gab der Beschuldige vielmehr kurz vor der Festnahme den Vierbeiner an einen Bekannten, der in der Zwischenzeit auf den Vierbeiner aufpassen soll. Seither wurde der süße Retriever aber nicht mehr gesehen. Was ist mit ihm passiert?

Bettler mit Hund in Wien

Wir wandern durch die Mariahilferstraße. Ein Bulgare mit einem riesigen, aber viel zu dünnem Hund, streckt uns seinen Becher entgegen. Auf dem Schild vor ihm steht: „Ich bin kein Bettler. Ich nehme Geld für …sames Leben und Hundefutter.“ Nur, Futter hat der tierliche Begleiter keines vor sich stehen. Keine 20 Meter entfernt sitzt eine alte Bekannte – jene Frau mit der Rollstuhlhündin Clara; Clara ist mittlerweile weithin bekannt, ihr Schicksal rührt tausende Menschen. Fest steht, ein Rollstuhlhund hat spezielle Bedürfnisse; Bedürfnisse, die hier auf der Straße nie und nimmer abgedeckt werden können. Zudem, die Angaben der Halterin zu Clara sind nicht wirklich stimmig; die Ausführung klingt ein bisschen nach einer Tränendrückergeschichte. Erschwerend kommt hinzu, Clara wird offensichtlich auch „weitergegeben“. Jedenfalls sitzt manchmal ein Mann mit ihr am Wegesrand, der dann, doppeltes (Mit-)Leid, auch noch eine Sauerstoffflasche mit sich trägt, wo Schläuche in seine Nase führen.

Bettler mit Hunden in Wien 2

Foto: „Carla“ im Rollstuhl – kann dies ein Leben für einen behinderten Hund sein? Stets auf der Straße, mit zumindest zwei verschiedenen Leuten unterwegs? Nach der Meinung von Experten ist es auch „sehr ungewöhnlich“, dass ihr Schweif – siehe Bild – über dem Gestell liegt. So verliert er seine Schutzfunktion empfindlicher Regionen vor Fliegen und Insekten. Dass die rückwärtigen Beinschlaufen sehr kurz eingestellt sind, könnte darauf schließen lassen, dass eventuelle Bewegungen zu unterbinden gedacht sind. Auch dass keine Decke als Unterlage geboten wird, macht stutzig.

Wir wollen jetzt keine Unterstellungen machen, schon gar nicht den Verdacht in den Raum stellen, dass die vermeintliche Krankheit des Mannes eine Masche sein könnte. Ein „Geldbörsenöffnungs-Trick“, wie der Schelm meinen würde. Fakt ist aber doch, dass Besagter stundenlang beobachtet worden ist – so lange hält eine kleine Sauerstoffflasche jedoch nicht durch.

Fakt ist auch, in Wien kommen und gehen die Hunde. Die Bettler bleiben diesselben, nur der „Anhang“ ändert sich. Dabei werden bestimmt Straßenzüge bestimmten Nationalitäten untergeordnet. Vor hier bis da sind es RumänInnen, von dort bis weiter hinten SlowakInnen, unterhalb BulgarInnen. Was bedeuten aufgeteilte „Reviere“? Organisiert! Nichts anderes. Und „gewerblich“ noch dazu. Beide Formen aber sind laut österreichischem Gesetz bezüglich des Bettelns ohnehin verboten. Geduldet werden sie aber offensichtlich, trotz der deutlichen Prägung. Was uns nebenbei ehrlich gesagt auch eher egal wäre. Allerdings, dass dann Hunde als Mittel zum Zweck zum Handkuss kommen, oft unterernährt, oft krank, oft verschachert und verhöckert, oft ausgesetzt, oft „Schicksal ungewiss“ – das darf einfach nicht mehr geduldet werden! Keine Einzelfälle sind es zudem, oh Gott, bei weitem nicht; das Ganze hat System, das Ganze hat die berühmte „Rote Linie“ längst überschritten.

Bettler mit Hund in Wien

Foto: Die Polizei interveniert. Wir unterhalten uns später lange mit der Polizistin. Sie kennt nach ihren Angaben die meisten der Hundehalter beim Namen, weil sie und ihre KollegInnen fast jeden Tag in die Innenstadt gerufen werden. Allerdings galt der Einsatz nicht dem Schicksal der Hunde, vielmehr der Bewahrung des Stadtbildes – weil sich Menschen beschweren, wenn nach Geld bittende Menschen direkt am Asphalt sitzen würden. Sie müssten auf den umstehenden Bänken Platz nehmen. Auffällig: Dennoch packten die HundehalterInnen sofort zusammen und verließen den Bereich. Angemerkt sei der Gerechtigkeit wegen noch: Die Polizistin meint, soweit sie das sagen könne, gehe es den Hunden den Umständen entsprechend gut. Andere AugenzeugInnen, wir kommen später darauf zurück, würden dieses Aussage nicht unterschreiben. Im Gegenteil. Ihre Wahrnehmung ist eine ganz andere.

Bettler mit Hund in Wien

Foto: Sieht das nach „letzter Halt im Leben“ aus, ein Schlagwort, welches uns im Zusammenhang mit „Bettelhund-Kampagnen öfters vorgeworfen wird? Ist es nicht vielmehr so, dass der sich offensichtlich ganz und gar nicht wohlfühlende Welpe „in den Dienst gezwungen wird“? Keinerlei Decke, keinerlei Nahrung, keinerlei Wasser bei über 30 Grad, die Leine lieblos um den Hals geschwungen? Festgehalten sei an dieser Stelle: Niemand sagt etwas, wenn es da ein erkennbares Band gibt zwischen Hund und Mensch, wo beide profitieren. Aber wenn ein solches für jedermensch ersichtlich nicht exisitiert, dann muss in die Situation eingegriffen werden. Denn die Hunde haben nichts davon, wenn wir in derartigen Ausreden wie oben angeführt schwelgen, nur um uns selbst zu beruhigen. Oder damit unser Nichteingreifen zu rechtfertigen versuchen. Fakt ist: Was hier direkt vor unser aller Augen passiert, zeigt eindeutige mafiöse Strukturen, welche mit menschlichen und noch mehr mit tierlichen Schicksalen Schindluder treiben. Hundezucht, Hundehandel, Hundeleid, Hundekrankheiten, Hundeaussetzen, Hundetod – alles aus einer Hand sozusagen… Wer anderes behauptet, der oder die verschließt die Augen vor der brutalen Wirklichkeit.

Wir suchen ein Geschäft auf; dort arbeiten wunderbare Frauen, welche anders als so viele andere NIE weggesehen haben. Sie belassen ihre Kritik aber nicht beim Verbalen alleine, nein, sie handeln. Rufen die Behörden, rufen die Polizei. Praktisch jeden Tag. Weil sie das Ausmaß der Tragödie mit eigenen Augen bezeugen. Eine solche nicht mehr länger ertragen können und wollen. Weil sie Schläge sehen, offensichtlich sedierte Tiere. „Hundetausch“. Ja, die Armen, so wissen sie, können gemietet werden. Für rund 10 Euro am Tag. Irgendwo in einem der vielen Abbruchgebäuden sind sie untergebracht. Von der „Hundemafia“ bewacht, an angereiste „BetteltouristInnen“ verborgt. Gegen Bares natürlich. Herzzerreißen, sagen die Mutigen. Und dasselbe wie wir zur Ergänzung: „Wegschauen ist feige“!

Bettler mit Hund in Wien

Nachsatz: Wir bedanken uns von ganzem Herzen für diesen direkten Einsatz! Wie wunderschön ist es denn, zu wissen, dass es da diese Menschen gibt, welche keine Mühen scheuen, um den Hunden zu helfen. Welche sich einer Problematik aussetzen, wo es ganz schnell ziemlich persönlich werden kann. Wo man angefeindet wird, und nicht nur von Behörden, die ja viel lieber (wie wir alle, Anm.) eher weniger anstatt mehr Arbeit hätten. Und natürlich auch von den Tätern, wo teils massive Drohungen an der Tagesordnung stehen. Und dann sind da noch jene Menschen, welche – wohl aus Angst, ob der eigenen Meinung in ein gewisses Eck gedrängt zu werden – es deswegen lieber vorziehen, jene zu verteidigen, welche für so viel Tierleid verantwortlich zeichnen. All dessen unbeirrt schreiten sei voran, als echte Vorbilder, in einer Zeit, wo Schweigen zu Untaten viel zu oft als Maxime der Stunde gilt.

Apropos: In mehreren Geschäften entlang der Mariahilferstraße dürfen wir künftig Unterschriftenlisten für die Petition „Bettelverbot mit Tieren“ auslegen – eine Standortangabe folgt in Kürze!

Bitte unterschreiben auch Sie die Petition!

Verleihen Sie dem Leid eine Stimme! Ihre Stimme! Unterschreiben Sie jetzt für ein österreichweites Verbot des Bettelns mit Tieren! Wir machen Ihre Stimme hörbar: https://tinyurl.com/bettelhunde

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