Einmal mehr hat RespekTiere schreckliche Zustände auf einem Bauernhof dokumentiert. Da sprechen wir von unhaltbaren hygienischen Bedingungen, von Schafen, welche ihr ganzes Leben im engen Pferch verbringen müssen, von Geflügel, welches im extremen Schmutz lebt, von Enten ohne jeder Möglichkeit, natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Aber auch von am Hof vergrabenen Kleintieren…
Besonderen Erklärungsnotstand beinhaltet wohl die Tatsache, dass ein großer Teil der gehaltenen Schafe dann auch über keine Ohrmarken verfügt. Damit sind jene nicht registriert, können ohne jede Rückverfolgungsmöglicheit gekauft und weiterverkauft werden. Wozu? Um eventuelle Einkünfte zu verschleiern, etwa? Oder, um jetzt, zu Beginn des Opferfestes, am Leid der Tiere richtig zu profitieren? Jedenfalls, gerade aus zweiterem Grund haben wir uns entschlossen schnell zu handeln. Denn sollten die Tiere tatsächlich hierfür vorgesehen worden sein, dann zählt jede Stunde, um sie vor einem solchen Schicksal zu bewahren…
Fotos: Außen am Hof nimtm der Müll und Mist überhand, innen sind die Schafe tagein-tagaus in kleine Buchten gesperrt, obwohl es ringsum den Hof weitläufige Wiesen gibt. Warum lässt man sie nie raus??? Unten: Lebensraum für eine Ente? Ganz unten: Wartend vor den leeren Behältnissen. Rechts: So tief steht der Mist beizeiten…
Die Liste der Vorwürfe ist aber auch sonst eine lange; uns wurden Bilder zugesendet, welche beweisen, dass die Zustände seit geraumer Zeit bestehen. Dass in der Vergangenheit oft der Mist 20 Zentimeter und mehr in den Stallungen hoch stand; dass viele der Tiere keinen ständigen Zugang zu Wasser haben. Dass, wenn Wasser angeboten wird, dieses abgestanden und verschmutzt ist. Dass einige der Enten und Gänse am Hof zwar frei laufen können, aber ihnen keine geeignete Unterschlupfmöglichkeit geboten wird. Kein ausreichender Schutz vor Wetter oder Räubern vorhanden ist. Dass einige der Enten vor dem Hof neben der Straße liegen, in lebensgefährlicher Art und Weise. Bestimmt hat es hier bereits Unfälle gegeben.
Fotos, links und oben: Leere Futterschüsseln hier und da! Unten: Altes Brot als adequate Nahrung? Wohl eher nicht!
Dass an einer Mauer entlang des Hofes immer wieder verschiedene Tiere einfach so entsorgt worden waren. Skelettierte Katzen und Vögel finden sich dort.
Überall am Hof stehen Tonnen mit altem Brot und Gebäck. Teilweise schwer verschimmelt. Von Insekten befallen. Trotzdem dürften diese Reste die Hauptnahrung für das Geflügel darstellen. Die hygienischen Umstände in den Stallungen und am Hof dürften auf eine Überforderung hinweisen.
Fotos: Tote Tiere am Hof, Brot von Insekten bevölkert; einige Enten sind an der Durchfahrtsstraße, was bestimmt zu manch gefährlichen Situationen führt!
Aufgrund all dessen haben wir uns zum raschen Handeln entschlossen. RespekTiere-AktivistInnen protestierten bereits vor Ort, um auf die Dringlichkeit der veterinärtechnischen Untersuchung zu bestehen. Wahrscheinlich, und das dürfen wir auch nicht aus den Augen lassen, handelt es sich hier aber auch um eine menschliche Problematik. Die Frage ist: Nach all den Reden in solchen Fällen, wo die Landwirtschaftskammer sich stets in Floskel flüchtet – den Tatbestand entweder herabzureden versucht, die berühmten „Einzelfälle“ hervorkehrt, oder aber den Fokus viel mehr auf die menschliche Tragödie dahinter zu lenken versucht – wo bleibt die oft zitierte Hilfe von deren Seiten für die LandwirtInnen? Wir sagen es hiermit voraus – schon in Kürze werden wir wieder von einem Fall berichten, wo diese völlig versagt hat! Wo im Angesicht der leidenden Tiere allein das Schicksal des Landwirten beleuchtet wurde, aber sobald die Angelegenheit aus den Schlagzeilen verschwunden war, sich die vermeintliche Solidarität genauso schnell verflüchtigte… .
