Der 1. Juni ist der traditionelle Feiertag der Milchwirtschaft – der Weltmilchtag! Dass das ‚weiße Gold‘ so unschuldig nicht ist, wissen wir längst. Die Mär vom Über-Lebensmittel ‚Milch‘ verblasst langsam, und eine stetig steigende Anzahl von WissenschaftlerInnen spricht der Kuh-Muttermilch für den menschlichen Verbrauch sogar gesundheits-kontraproduktive Eigenschaften zu. Dennoch kann man sämtlichen Statistiken entnehmen – die Milcherzeugung steigt, trotz weniger gehaltener Kühe! Was bedeutet das? Laut Statistik Austria ist die Kuhmilcherzeugung in unserem Land im letzten Jahr erneut gestiegen, und dass, obwohl es weniger Milchkühe als noch im Vorjahr gab. So wurden 3,81 Millionen Tonnen des weißen Körpersaftes ‚produziert‘, was eine Steigerung um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Allerdings, diese 3,81 Millionen Tonnen mussten von 0,5 Prozent weniger Tieren erzeugt werden, womit die durchschnittliche Jahresmilchleitung pro Kuh auf unglaubliche 7.100 kg stieg – ein Plus von 3,5 Prozent! Man stelle sich vor, das sind dann rund 592 Kilo pro Monat, wobei eine Milchkuh selbst zwischen 500 und 800 kg schwer ist!!!! |
Noch ein eigentlich unfassbarer Fakt: nur rund 260 000 Tonnen, also weniger als 7 %, diente als Futtermittel für Kälber (Zusatz zum billgen Milchaustauscher) und ‚andere Haustiere‘… während der/die durchschnittliche ÖsterreicherIn 77.6 Liter im Jahr konsumiert. 9 von 10 Menschen gaben bei einer Befragung an regelmäßig Milch zu trinken. Die ÖsterreicherInnen lieben also Milch, obwohl, und das wird künftig interessant und der Michwirtschaft zu denken geben, jede/r Dritte der Meinung ist, dass Milch früher ein besereres Image hatte als heutzutage. |
Der Mensch, das einzige Säugetier auf Erden, welches die Muttermilch eines anderen Säugetieres trinkt, nimmt dafür achselzuckend in Kauf, dass den Milchkühen unerträgliches Leid passiert. Inzwischen weiß wohl jedermann/frau, dass eine Kuh nur dann ausreichend Milch gibt, wenn sie (zu allermeist auf künstlichem Wege) schwanger gemacht worden ist; aber, da so viele von uns die eigentlich von der Natur aus selbstverständlich für den Nachwuchs vorgesehene Milch selbst trinken möchten, sind die neugeborenen Tierkinder dann ein vollkommen unerwünschtes ‚Beiprodukt‘ der Milchwirtschaft. Millionen solcher Kälber werden deshalb in der EU oft unter unvorstellbaren Bedingungen in Mastställe quer durch alle Länder transportiert, wo ihr Schicksal dann ein immer schreckliches ist. Vor gar nicht allzu langer Zeit, zwischen 1996 und 2000, zahlte die Union sogar Blutgeld für die vorzeitige Tötung der armen Wesen, die sogenannte ‚Herodesprämie‘. Rund 140 Euro erhielten Landwirte als ‚Prämie‘ für eine vorzeitige ‚Entsorgung‘, mindestens 3 Millionen unter 20 Tage alte Kälber starben, noch bevor sei überhaupt gelebt hatten… Sie glauben, ‚aber das ist lange her‘? Erinnern Sie sich an die unfassbaren Fernsehbilder des Manfred Karremanns, der unlängst von österreichischen und deutschen Kälbern berichtete, welche nach Spanien zur Mästung verfrachtet und von dort Monate später bis in den Nahen Osten verfrachtet worden waren, nur um nun unter unvorstellbaren Bedingungen ohne jede Betäubung in arabischen Schlachthöfen bestialisch geschächtet worden waren? All das hat die Milchwirtschaft zu verantworten, gar keine Frage. Deshalb ist Milchtrinken neben den gesundheitlichen Aspekten auch längst zur ethischen Gewissensfrage geworden! |
Selbst wenn man diese Fakten außer Acht lässt, bleibt immer noch die Gewissheit, dass selbst heute noch ein großer Teil der Milchkühe ein tristes Dasein in ständiger Kettenhaltung fristen. Wir alle wissen es, und das Schweigen oder gar Verleugnen dazu ist eine besonders feige Art der Mitschuld. |
Fotos: oben, bei der Befruchtung geht heute ohne den Tierarzt nichts mehr; unten links: ein Leben an der Kette… rechts: obwohl streng verboten, ist das Anbinden von Kälbern noch immer gängigste Praxis in den Ställen! |
Es ist unumstößlich: das Weiß der Milch müsste eigentlich blutig rot sein! Wir müssen es scharf formulieren: Wer Milch trinkt, gibt genauso wie beim Fleischessen den Auftrag zu töten – bitten denken Sie darüber nach!!! RespekTiere-AktivistInnen wiesen heute auf das Leid hinter der Milchwirtschaft hin. Vor dem Gebäude der Berchtesgadener Milch im bayerischen Piding konnte man deshalb TierschützerInnen in Metzgerkleidung und mit Kuhmaske sehen, ihre Hände in Ketten gefesselt. Ein Transparent verriet: ‚Milch trinken tötet‘! |