Wir sind noch einen ersten kurzen Bericht zu unserer heutigen Schlagzeile schuldig geblieben! Was war also passiert? Ein aufgeregter Anrufer hatte sich am RespekTiere-Telefon gemeldet, der besorgte Informant sprach dann von einer besonders schlechten Rinderhaltung, welche dem Vernehmen nach in seiner Umgebung vonstatten ging. Die betroffene Landwirtschaft sollte dann im südöstlichen Niederösterreich beheimatet sein, hart an der Grenze zum Burgenland. Der Ort nennt sich übrigens wie zum Trotz ‚Saubersdorf’… Nachdem wir in Folge auch erste Bilder zugesandt bekamen, mussten wir eine Entscheidung treffen – trotz Corona-Problematik entschlossen wir uns zum 350-Kilometer-entfernten Einsatz, denn gerade in diesen schweren Zeiten dürfen wir das Schicksal der Tiere trotz aller Herausforderungen keine Sekunde aus den Augen lassen. So konnte man die Report-Headline anstatt von ‚Breaking News‘ getrost auch ‚Breaking Rules‘ bezeichnen, allerdings zustandegekommen durch eine Ausnahmssituation, welche eine Verletzung der Vorschrift aufgrund einer offensichtlichen Notsituation wohl mehr als rechtfertigt. Tatsächlich ist ein solcher Notstand im internationalem Recht verankert. Er erlaubt es zum Beispiel einem Krankenwagen im Einsatz die Verkehrsregeln zu verletzten; sie werden in seinem Fall kurzerhand für null und nichtig erklärt. Selbiges Prinzip muss, will man dem Tierschutz-Verfassungsrang genüge tun und ihn nicht als hohle Phrase zu erkennen geben, dann aber auch auf Tier ein Not angewendet werden dürfen, werden müssen! |
So standen wir nun, dankenswerterweise unterstützt von den mutigen AktivistInnen des VGT Niederösterreichs, vor dem Tor des Betriebes. TierschützerInnen im Gevatter-Tod-Kostüm und mit Atemschutzmaske spannten alsbald eine treffende Botschaft: ‚Hier stinkts nach Tierqual!‘, war da in dicken Lettern zu lesen! |
Der betroffene Landwirt beobachtete aus sicherer Entfernung das Geschehen, unterband es aber nicht. Inzwischen hatten wir jetzt auch Amtstierärztin und Polizei verständigt. |
Anscheinend, so erfuhren wir später, ist es nicht das erste Mal, dass derartige Vorwürfe an jenem Betrieb im Raum stehen. Wir hoffen nun auf ein schnelles und unbürokratisches Durchgreifen des zuständigen Veterinäramtes. Es kann wohl nicht sein, dass Tiere, in diesem Falle Jungstiere, wochenlang in den eigenen Fäkalien vegetieren müssen, noch dazu in ständiger Kettenhaft. Trotz des im Tierschutzgesetz verankerten Verbotes der dauernden Anbindehaltung nämlich dürften diese armen Rinder dennoch unter permanenter Fesselung leiden, denn wir wären nicht in Österreich, würden nicht Ausnahmeregelungen eigentlich gute Handhaben untergraben. |
Über die weitere Entwicklung werden wir in Kürze berichten! |