Das Projekt ‚Esel in Mauretanien‘ ist ein unfassbar wichtiges; es geht dabei nicht ’nur‘ um die medizinische Betreuung der Esel (mit großem Stolz können wir berichten, es werden weit mehr als 1000 Arbeitsesel jedes Monat behandelt!!!), tatsächlich ist das Ziel ein weitaus höheres – nämlich die Veränderung einer ganzen Gesellschaft in Bezug auf deren Verhalten zu Tieren! Und genau darin liegt die Stärke unseres Teams in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott – kein erhobener Zeigefinger, aber anhand von nimmermüder Aufklärungsarbeit jahrzehntelange Gewohnheiten abzubauen, welche so oft mit schrecklichem, aber leicht vermeidbarem, Schmerz der Esel einhergehen! Nicht nur die Wunden der Esel werden also versorgt, sondern ganz nebenbei wird auch die Psyche der Menschen mit sanftem Druck hin zur Einsicht das Tier als Partner anzusehen, nicht als Maschine, gebracht; und wir können mit erhobenem Haupt verkünden – es gilt von enormen Fortschritten in diesem Bereich zu berichten! Heute wollen wir Sie aber nicht mit Worten beschäftigen, sondern viel mehr Bilder sprechen lassen – tauchen Sie ein in den so harten Arbetisalltag unserer Mannschaft; erfahren Sie davon, wie Esel, Hund und Katze gehofen wird – und sogar kleine OP’s an Menschen deren Gesichter vor Dankbarkeit erstrahlen lassen 🙂 Das Team ‚Esel in Mauretanien‘ wächst beständig; heute arbeiten neben unserem Dr. Dieng auch noch Mohammed und Moussa als fixe Einsatzkräfte direkt am Ort des Geschehens. Dazu kommt noch Alim, der Helfer, sowie unsere rechte Hand Saleck, welcher für Koordiantion und dergleichen zuständig ist. Dann ist da noch die Barbara, eine gebürtige Landsfrau (sie kommt aus Innsbruck), welche administrative Aufgaben übernimmt, sowie mit bereits zwei monatelangen Einsätzen die promovierte Biologin Sylvia. Im Moment ist dann auch noch Gueye, ein angehender Tierarzt, mit an den Wasserstellen; der so fleissige junge Mann macht bei uns sein Praktikum und wird bis Oktober bleiben! Allein dieses Faktum läst erahnen wie gut ‚Esel in Mauretanien‘ vor Ort angenommen wird; stellte sich uns schon Mohammed aus eigenen Stücken vor, zeugt es vom guten Ruf des Projektes, dass Gueye durch Mundpropaganda zu uns stieß und seine Dienste anbot! Man spricht in der Hauptstadt über die RespekTiere, jene Organisation, die ausgezogen war um den Eseln zu helfen; so viel hat sich verändert seit den ersten Tagen unserer Arbeit und heute weiß jedermann/frau von den Botschaften bis hin zu den Eselhaltern Bescheid wohin er/sie sich wenden kann wenn die Frage nach Tierhilfe auftaucht. Wir möchten Ihnen heute wie versprochen in Bildserien von unserer Arbeit berichten; beginnen wir mit einem Projekt im Projekt: der immens wichtigen Hufpflege:
Mohammed bei der Arbeit; rechts im Bild v.l.n.r Moussa, Gueye und Mohammed! Sylvia und Tom bei der Arbeit, daneben der so großartige Dr. Facharani aus Bayerisch Gmain, der uns zu einem Hilfseinsatz im Februar 2012 begleitete und dem Projekt dabei entscheidende neue Impulse gab! Wundversorgung: Fotos: oben – Moussa öffnet einen Abszess – und legt eine Drainage zum Abfluss des Sekrets Dr. Dieng operiert einen Splitter aus dem Auge eines Esels!
Es war uns von Anfang an viel zu wenig ‚nur’ körperliche Wunden zu behandeln; unser Bestreben galt denen der Seele. Dieses Bestreben kann aber nur in für die betroffene Gesellschaft fast unmerkbaren Schritten passieren, wäre ansonst die ‚Tradition’ und das Volksverständnis einer beliebigen Gemeinschaft völlig überfordert und würde im besten Falle mit Ablehung, vielleicht sogar mit Anfeindung antworten. Im Angesicht hungernder Kinder und unfassbarer Armut, inmitten von Wellblech- und Pappkarton-Zu-Hause, ist es ein schier unüberbrückbarer Gedankensprung Rechte für die Tiere einzufordern. Dennoch hielten wir an dem Wagnis fest; und heute befinden wir uns in einer Lage, wo offensichtlich ist, dass sich die Vorstellung von der Maschine Tier zusehend abnutzt, hin zur Partnerschaft mit dem Geschöpf zu wandeln beginnt – ein Fortschritt, der uns immer wieder vor Freude aber auch Erstaunen eine Träne in die Augenwinkel zu zaubern vermag. Wenn wir beobachte, dass ein Eselhalter, wenn auch noch selten, seinem Esel eine Melone reicht, dann ist dieser Umstand in seiner Tragweite, möge er Außenstehenden auch nicht mehr als eine nette Geste und daher eher belanglos erscheinen, kaum hoch genug einordbar. Tatsächlich kommt er nämlich einem gesellschaftlichen Erdbeben gleich; dieses kleine Beispiel zeigt uns, wir sind nicht nur am richtigen Weg, wir sind inmitten eines Prozess, welcher den Keim in sich trägt, letztendlich die Beziehung zwischen Mensch und Tier neu definieren zu können! Vergleicht man den Impakt mit Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft auf der Weltbühne, ist er aus Tierrechtssicht, so hochtrabend das dem/der einen oder anderen auch immer ercheinen vermag, auf selbiger Stufe wie der Fall der Mauer oder der Arabische Frühling einzuordnen – denn wohlgemerkt, wir sprechen von Vorgängen in einem der ärmsten Länder der Welt! In einem Land, wo noch vor kurzer Zeit Tierschutz als Wort unbekannt war, nicht in Gebrauch, als Vorstellung so weit entfernt wie dem Ertrinkenden das rettende Ufer. Ganz ehrlich, wir hätten noch vor einem halben Jahrzehnt nie zu träumen gewagt, vor allem nicht in dieser relativ kurzen Zeitspanne, solche Behauptungen je aufstellen zu dürfen – und wir finden uns wieder unendlich dankbar dafür, dass wir diese Zeilen mit bestem Gewissen schreiben können.
We proudly present – das Team! erste Reihe: Moussa bei der Arbeit, rechts Praktikant Gueye; zweite Reihe: Dr. Dieng beim Hufeschneiden, die Biologin Sylvia, welche ebenfalls einen unersetzlichen Imput in das Projekt bringen konnte; untere Reihe: RespekTiere-Wasserstelle, v.l.n.r. beim Vereinsschild (welches eine von uns betreute Wasserstelle für jede/n erkennbar macht) Moussa, Gueye, Sylvia, Mohammed. Verschiedenes: Fotos: erste Reihe – die verletzte Hand eines Eselhalters, deutlich erkennbar die Schwellung am Zeigefinger; unsere Ärzte öffnen die Schwellung und desinfizieren die Wunde – einge Tage später ist der Finger wieder völlig gesund! Reihe Mitte: diese Katze hat beide Hinterbeine verloren; Hund mit verletzter Pfote, welche von den Ärzten versorgt wird; Reihe unten: ausgesetzter Esel am Eselmarkt, dahinter tote Tiere; rechts: Wundauflage Prototyp Operation an einem Hund, welchem ein um den Hals gelegter Strick tief ins Fleisch eingewachsen war: Bildserie, erste Reihe: der Arme versteckt sich hinter einem Auto, Dr. Dieng und Moussa versuchen ihn vom Wagen hervorzubekommen; zweite Reihe: mithilfe einer Schlinge gelingt es den Hund zu fixieren uns schließlich zu betäuben; dritte Reihe: Moussa und Dr. Dieng tragen den Hund zum Auto, Foto rechts: in der Praxis von Dr. Dieng; vierte Reihe: so schlimm sieht die Wunde aus…; die beiden Ärzte operieren; Fotos fünfte Reihe: endlich wacht der Arme auf; Foto rechts: einige Wochen später: die Wunde ist nahezu verheilt! Wir hoffen wir konnten Ihnen verdeutlichen wie wichtig unsere Arbeit in Mauretanien und wie weit verzweigt der Aufgabenbereich inzwischen geworden ist! ‚Esel in Mauretanien‘, ein mehrfach ausgezeichnetes Projekt, welches sich beständig weiter entwickelt, braucht aber vor allem eines: Ihre Unterstützung, um helfen zu können! Gemeinsam mit Ihnen, da schaffen wir alle Hürden und werden auch in Zukunft ein unverzichtbarer Teil in einer Welt sein, die bis zu unserem Erscheinen im Tierschutz noch nicht Fuss gefasst hatte, in Fakt mit dem Tierschutzgedanken bis dahin noch nicht einmal konfrontiert worden war. Gemeinsam mit Ihnen, da ist es uns gelungen ein Korn zu sääen, welches inzwischen zur Wüstenblume geworden ist. Wir versprechen Ihnen vom ganzen Herzen, wir werden aus dieser Blume eine blühende Wiese machen! Am 15. September fliegen wir erneut in die mauretansiche Hauptstadt um weitere Impulse zu setzen; mit uns kommen wird dabei Frau Irmi Forsthuber, eine staatlich geprüfte Hufschmiedin, welche ihre Kunst an junge Männer weiter geben wird. Tatsächlich gelingt es uns zusehend den Beruf des Hufschmiedes in Mauretanien zu etablieren, Irmi wird die so großartige Vorarbeit der Sylvia Reiter weiter fortführen. Schon zu Ende des Jahres wird es dann bereits mehrere Männer geben, welche das lebensrettende Handwerk selbstständig ausführen können! Esel in Mauretanien ist mehr als ’nur‘ ein Projekt; es ist ein Projekt, welches für alle Beteiligten längst zur Lebensaufgabe geworden ist! Wir wissen nicht wohin uns der weitere Weg führt, mit welchen Widrigkeiten wir noch zu kämpfen haben werden – was wir aber wissen: wir werden in Ihrem Namen IMMER das menschenmöglichste tun, um das Schicksal der Esel Mauretaniens bestmöglich zu beeinflussen! In tiefer Dankbarkeit, Ihr RespekTiere-Team!
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